9. August 2025
Sommerstreifen
Nachdem sich der Blog Ende Juni mit
Streifen in die Sommerpause verabschiedet hatte, melden wir uns natürlich auch
mit Streifen wieder zurück. In den letzten Wochen, in denen wir oft unterwegs
waren, sind bei uns viele kleine Projekte entstanden, die sich problemlos
mitnehmen liessen. Gerade noch bei mir im Handgepäck ist das Tüchlein Clyde aus
dem Bonnie and Clyde Set von Isabell Kraemer. Die beiden Tücher haben nicht
nur verschiedene Streifenmuster, sondern sind auch unterschiedlich konstruiert: Während man Bonnie an der langen Kante beginnt und dann Maschen
abnimmt, wird Clyde von Spitze zu Spitze gestrickt.
Deshalb muss man bei Bonnie also gleich am Anfang entscheiden, wie gross das Tuch werden soll, bei Clyde kann man einfach die Hälfte des vorhandenen Garns (der Hauptfarbe) verstricken und dann nach einem Mittelstreifen mit den Abnahmen beginnen.
Isabell Kraemer schreibt auf Ravelry,
dass sich diese beiden Tüchlein ganz besonders gut zum Ausprobieren neuer Garne
eignen – und das nehmen wir gerne so auf! Nachdem wir in letzter Zeit anstelle
einer Maschenprobe gerne mal eine Sophie gestrickt hatten, kann etwas Abwechslung
nicht schaden. Für unseren Clyde haben wir die neue Classic Silk von LANG ausprobiert
und sind vom regelmässigen Maschenbild richtig angetan! Dass die Randmaschen noch
etwas schief in der Landschaft stehen, ist nicht dem Garn geschuldet, sondern liegt
an der Strickerin, die allerdings hofft, dies beim Waschen und Spannen noch etwas
korrigieren zu können.
Wir starten mit den allerkleinsten Projekten, die man locker auf einer Zugfahrt oder an einem gemütlichen Abend im Garten fertigstricken kann: Scrunchies! Gerne würden wir euch hier einen passenden Deutschen Namen nennen, aber Begriffe wie Stoffhaargummi sind einerseits sehr umständlich und bei den gestrickten Scrunchies auch nicht wirklich zutreffend. Aber egal ob man den Namen mag oder nicht: es sind richtig tolle Projekte für zwischendurch und unterwegs, ausserdem perfekte Stashbuster und hübsche Geschenke. Wir haben deshalb schon eine ganze Sammlung an Scrunchies gestrickt! Auf Ravelry findet ihr jede Menge Anleitungen, wir haben nach einigem Ausprobieren jeweils 50 Maschen angeschlagen (bei einem Garn in Aran-Stärke wie z.B. DROPS Air) und mit kurzen Rundstricknadeln gearbeitet – für Längsstreifen dann einfach z.B. alle 2 Reihen die Farbe wechseln. Etwas aufwändiger zu stricken ist die quer gestreifte Variante, aus gutem Grund ist diese in unserer Sammlung nur 1x vertreten (wenn ihr euch trotzdem daran wagen möchtet, findet ihr hier eine Anleitung).
Neben
den Scrunchies haben auch die dünnen Schals ein modisches Comeback gefeiert. Unser
Modell aus Brushed Alpaca Silk haben wir dann doch so breit gestrickt, dass der
Schal nicht nur dekorative Zwecke erfüllt, sondern auch wärmt. Dafür haben wir
28 Maschen angeschlagen und jeweils nach 6 Maschen die Farbe gewechselt, ohne
den Faden abzuschneiden. Je ein Knäuel jeder Farbe reichen locker aus -wir hatten sogar noch einiges an Wolle übrig.
Während dieser Schal ein perfektes Anfängerprojekt ist, ist das dritte unserer
gestreiften Ferienprojekte ein bisschen anspruchsvoller: das Line Top von
Knitting for Olive wird mit verkürzten Reihen quer gestrickt und am Schluss
zusammengenäht. Hier verschwindet der mitgenommene Faden im clever
konstruierten Rollrand.
Wer Streifen eher klassisch mag, findet unzählige Anleitungen für Streifenshirts und Pullover auf Ravelry. Obwohl erst letztes Jahr erschienen, ist der Olga Pullover von PetiteKnit eines der beliebtesten Modelle – da er aus Peer Gynt gestrickt wird, fällt er aber eher in die Kategorie Winterpullover. Für die kommenden Spätsommertage würden wir eher eines der folgenden Modelle vorschlagen:
Obwohl ich an dieser Stelle schon mal sehr ausführlich über die Modelle von Irene Lin geschrieben hatte, muss ich gestehen, dass ich noch immer keines ihrer Modelle gestrickt habe. Und das trotz wiederholter Empfehlung aus der Strickgruppe und von meinen Teamkolleginnen! Das soll sich dringend ändern – vielleicht mit dem gestreiften Lustre Tee aus HørSilke? HørSilke war eines eurer (und unserer) Lieblingsmaterialien in diesem Sommer und wir freuen uns, dass nochmal Nachschub kommt. Bitte beachtet, dass wir die Bestellungen nicht sofort verschicken können, sondern auf die Lieferung warten müssen (voraussichtlich gegen Ende Woche). Beim bunt gestreiften Stornoway Tee kann man richtig schön mit den Farben spielen – nur leider nicht mehr mit dem dunklen Lila aus dem Original, das ist nämlich bei Sandnes gar nicht mehr erhältlich. Falls es ähnlich aussehen soll, würden wir als Ersatz die Farbe 5863 blueprint wählen. Richtig dicke Blockstreifen findet man bei Sari Nordlunds Saltwind Tee. Wählt man hier Duo von Sandnes (wie in der Anleitung angegeben) ergibt das ein Shirt für eher kühlere Tage.
Wenn es noch ein bisschen frischer wird, dürfen die Ärmel unserer gestreiften Oberteile dann gerne etwas länger sein. Der Chicka Cherry Sweater wird aus Double Sunday gestrickt (einfädig, da sind die Angaben auf Ravelry etwas irrführend - zweifädig müsste man nur dann stricken, wenn man die dünnere Sunday wählt) und hebt sich durch die kleinen Rüschen an den Schultern von den klassischen Streifenmodellen ab. Der Karla's Sweater hat einen ganz einfachen Schnitt und wird aus 4 Fäden Midnatssol voluminös und trotzdem leicht. Das Muster mit Streifen in Streifen ist auf jeden Fall genau unser Ding! Und zum Schluss wirds nochmal klassisch: der Samsø Pullover von Knitting for Olive ist zwar kein neues Modell, aber eines, an das man unbedingt denken sollte, wenn man auf der Suche nach einem leichten Streifenpullover ist! Auf Ravelry gibts verschiedene Farbkombinationen zu sehen, die alle richtig toll sind!
Anleitung via Ravelry
Anleitung via Ravelry
Da all die Strickdesigner*innen auch in der Hochsommerzeit weiter die tollsten Anleitungen veröffentlicht haben, hätten wir für unsere Instarunde heute viel mehr als nur drei Modelle, die wir euch gerne zeigen würden. Die neusten Modelle von PetiteKnit habt ihr bestimmt schon selber entdeckt – wir freuen uns da ganz besonders auf den kuscheligen Ivy Sweater für kühlere Tage. Bevor es aber Zeit für richtig dicke Pullover ist, sollen bitte erstmal noch Shirts und Tops zum Einsatz kommen – vielleicht sogar eines dieser drei? Das New Boxy Tee von Tatjana alias ohwhata knit ist zugegebenermassen kein Modell für die ganz heissen Tage, es wird nämlich aus zweifädigem Mohair Luxe gestrickt. Tatjanas Designs sind minimalistisch und werden idealerweise etwas oversized getragen, so kommt die modische Silhouette am besten zur Geltung. Und dieses Top mag zwar selber keine Streifen haben, sieht aber in Kombination mit der Streifenhose richtig toll aus!
Wer lieber noch bei ganz sommerlichen
Materialien bleiben will, kann das Shirt Glimmer Polo von Hiromi Nagasawa aus einfädiger Tynn Line stricken und wird sich damit auch dann noch wohl
fühlen, wenn uns der Spätsommer noch ein paar richtig heisse Tage bescheren
sollte. Dafür sorgt neben dem Material auch das hübsche Lochmuster, das je nach
Blickwinkel etwas Haut aufblitzen lässt. Einen namengebenden Kragen gibt es
natürlich auch, der kann ganz nach individuellem Geschmack in der Länge variiert
werden.
Mit dem FLOWERiNG STONE Tee von ANKESTRiCK wird es noch etwas poetisch – das Design ist nämlich von den letzten Versen des Gedichts Corona von Paul Celan («es wird Zeit, dass der Stein sich zum Blühen bequemt» ) inspiriert. Wer Lyrik mag, kann das ganze Gedicht hier nachlesen – es lohnt sich! Der kurzärmlige Pullover wird aus Saona von Wooldreamers gestrickt, für das Einstrickmuster kann man gut auf Mohair-Reste zurückgreifen (im Original Sensai von Ito, aber es geht auch jedes andere Garn in ähnlicher Stärke).