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04. Januar 2025

A wie Aran


Der erste Blogbeitrag im neuen Jahr – wir hoffen, ihr hattet alle wunderbare Feiertage und seid gut ins 2025 gerutscht! Ich persönlich habe passend zum neuen Jahr einfach mal schnell zwei neue Projekte angeschlagen. Für 2025 habe ich mir nämlich NICHT vorgenommen, brav jedes Projekt fertigzustellen, sondern im Gegenteil für maximalen Spass beim Stricken zu sorgen – und das bedeutet für mich: Projekte nach Lust und Laune zu beginnen, egal wie schnell sie dann fertig werden. Für diesen Ansatz benötigt man natürlich einen sehr grossen Strickkorb (oder gar einen Strickschrank), wo die gerade pausierenden Strickstücke gut verpackt gelagert werden können. Ein Notizbuch oder eine App (ich teste gerade die Zähl mich App und bin bislang sehr angetan) in der man notiert, welche Nadelstärke verwendet wurde, kann auch nicht schaden – zumal es vorkommen kann, dass eine Nadel vorübergehend aus dem Strickstück gezogen werden muss…

Meine beiden neusten Projekte machen mir besonders viel Freude, da sie mit meinen bevorzugten Nadelstärken gestrickt werden: Nadeln in der Dicke 4 – 4,5 mm liegen gut in der Hand und das Stricken geht flüssiger als mit dickeren Nadeln, trotzdem kommt man aber ordentlich schnell voran! Die beiden von mir verwendeten Garne fallen in die Kategorie der Aran-Garne und diese wollen wir uns heute etwas genauer anschauen: 

Als Aran-Garne werden Garne einer mittleren Stärke bezeichnet – dicker als DK-Garne aber dünner als Chunky Garne. Das ist natürlich noch etwas ungenau, aber dient mal einer ersten Einordnung. Die Klassifizierung der Garne nach Stärke ist keine genaue Wissenschaft und wird nach verschiedenen Kriterien vorgenommen. Die beiden Stärken Worsted (bei uns 19- 20 Maschen) und Aran (bei uns 16 – 18 Maschen) werden nicht immer unterschieden, gerade in Grossbritannien scheint die Bezeichnung Worsted eher unüblich zu sein und man fasst einfach alle Garne von 16-20 Maschen auf 10 cm unter dem Begriff Aran zusammen. In den USA hingegen, können Aran-Garne mit unter einfach als Heavy Worsted bezeichnet werden.


© PetiteKnit

Dagmar Jacke kann z.B. aus Como Grande gestrickt werden.

Foto: © aegyoknit

Eurus sweater kann z.B. aus Woolia gestrickt werden.

Foto: © Sari Nordlund

Stars Hollow Pullover (für alle Gilmore Girls Fans!) kann z.B. aus Donegal Tweed+ gestrickt werden.
Den Namen führt man auf die Aran-Inseln vor der Westküste Irlands zurück, wo die traditionellen Aran-Muster (mit Zöpfen und andere Strukturmustern, denen man verschiedene Bedeutungen zuschreibt) ihren Ursprung haben. Für diese robusten Pullover wurden Garne verstrickt, die für ein richtig warmes Strickstück sorgen, ohne so dick zu werden, dass die Bewegungsfreiheit eingeschränkt wäre -  also Garne in einer mittleren Stärke, die nun nach den Pullovern als Aran bezeichnet wird. 

Die Bezeichung Aran kann also sowohl für eine Garnstärke, als auch für eine besondere Art von Strukturmuster stehen. Beides hat zwar einen Zusammenhang, aber muss nicht immer einhergehen: ein Aran-Pullover kann, aber muss nicht, aus einem Garn in Aran-Stärke gestrickt werden und auf gar keinen Fall kann man aus Garnen in Aran-Stärke, nur Aranmuster-Pullover stricken  - auch wenn die Modelle oben ein bisschen an die klassischen Pullover erinnern! Während die klassischen Aran-Pullover aus reinen Schurwollgarnen gestrickt wurden, die dank dem Lanolin Wasser und Schmutz abweisen, ist ein Arangarn nicht zwingend eines aus reiner Schurwolle.

Foto: © Anne Ventzel

Villa Wrap gestrickt aus Woolia & Kid Seta
Foto: © Isabell Kraemer

Kallias kann z.B. aus LamaUld gestrickt werden.

Foto: © Irene Lin

Mila Hooded Vest kann z.B. aus Nepal gestrickt werden

Da die Garne in Aran-Stärke so vielseitig sind und es unzählige passende Modelle gibt (in diesem Beitrag findet ihr nur eine ganz kleine Auswahl aller Modelle, die man schon nur auf Ravelry findet), haben auch wir im Shop mittlerweile richtig viele davon. Damit ihr euch trotzdem noch zurecht findet, kommt hier eine kleine Übersicht:

Bergamo von Lamana (75% Merino, 25% Alpacawolle) (25g = 65 m)
Big Merino Hug von Rosy Green (100% Merinowolle) (100 g = 160 m)
Como Grande von Lamana (100% Merinowolle) (50g = 120 m)
Donegal Tweed + von LANG (100% Schurwolle (50 g = 105 m)
LamaUld von CaMaRose (aus Lama- und Schurwolle) (50g = 100)
Natural Alpaca Pelo von Lana Grossa (aus Baumwolle, Baby Alpaca und Merinowolle) (50 g = 125 m)
Nepal von DROPS (aus Schur- und Alpacawolle) (50 g = 75 m)
Woolia von Gepard (100% Merinowolle) (50 g = 132 m)

Vielleicht fällt euch auf, dass die Lauflängen dieser Garne sehr unterschiedlich sind - obwohl die Maschenproben sehr ähnlich oder gar gleich sind! Daher ist es immer viel wichtiger, auf die Anzahl Maschen auf 10 cm zu schauen, als die Lauflänge zu beachten, denn diese kann je nach Material und Beschaffenheit des Fadens sehr variieren. Wichtig ist die Lauflänge dann aber zum Berechnen des Verbrauchs!

Übrigens: es gibt einige Garne, die nicht ganz eindeutig einer Garnstärke zugeordnet werden können. So ist Heavy Merino  von Knitting for Olive mal als Worsted, mal als Aran-Garn aufgeführt. Kombiniert man es mit einem Mohair-Faden, fällt es dann auf jeden Fall in die Aran-Gruppe. Snefnug von CaMaRose wiederum wird eigentlich als Bulky Garn aufgeführt, kann aber satt verstrickt auch für Aran-Modelle genutzt werden. Alles klar? Bei Fragen zu einen bestimmten Modell oder Garn meldet euch gerne bei uns.

Foto: © rosa p.

Piilo Cardigan gestrickt aus Natural Alpaca Pelo
Foto: © The Weststrand Sisters

Fägre gestrickt aus Big Merino Hug

Foto: © My Favourite Things

Cardigan No 9 gestrickt aus Woolia & Soft Silk Mohair

Unsere drei Insta-Entdeckungen von dieser Woche haben etwas gemeinsam: Sie werden im Original alle drei aus Sayama von Pascuali gestrickt! Dieses Garn ist ganz schnell zu einem Favoriten geworden und sowohl bei uns als auch direkt bei Pascuali sehr beliebt - es kann daher vorübergehend bei einzelnen Farben zu Lieferengpässen kommen. Gerade kam aber eine neue Lieferung bei uns an!

Der Juri Sweater von Paula M wurde (wie so oft bei Susannes Modellen) sehnsüchtig von der Strickcommunity erwartet. Und obwohl er so schlicht ist, trägt er doch deutlich Susannes Handschrift und die Anleitung ist wie immer superverständlich geschrieben. Das Modell wird von oben nach unten im Halbpatent gestrickt, die Originalfarbe Greige (Farbnummer 313) haben wir in ziemlich grosser Menge an Lager. Alternativ zu Sayama könntet ihr dieses Modell auch aus Double Sunday von Sandnes stricken.

Der Hilly Cardigan von Gudrun Festl gefällt mir so gut, dass mich nicht mal die Aussicht auf das Einnähen des Reissverschlusses davon abhalten wird, diese Jacke anzuschlagen! Der Hilly Cardigan erinnert von Schnitt und Kragen an eine Bomberjacke, aber hat durch das all-over Noppenmuster auch eine verspielte Komponente. Für dieses Modell kombiniert ihr Sayama mit einem flauschigen Garn. Da wir die Mohair Bliss von Pascuali aktuell nicht führen, empfehlen wir euch z.B. Soft Silk Mohair von Knitting for Olive, Lace von LANG oder Sensai von Ito.
Das dritte Sayama-Modell ist Memory Code von Melanie Berg, ein grosses, zweifarbiges Tuch mit einem geometrischen Muster aus linken und rechten Maschen, das viel komplizierter aussieht, als es tatsächlich ist! Auch wenn bei uns die Begeisterung für Tücher nicht mehr ganz so gross ist wie noch vor einigen Jahren, die Modelle von Melanie sind doch immer wieder ein Highlight und wir empfehlen ihre Anleitungen von Herzen!

Tasse leer? Das wars schon wieder! Wir wünschen euch ein wunderschönes erstes Wochenende im Jahr 2025! Erholt euch gut von all den Feierlichkeiten und geniesst hoffentlich ein paar ruhige Strickstunden...

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