Die schönsten Garne aus aller Welt
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16. September 2023

Warm & flauschig



Sie sind aus der Strickwelt nicht mehr wegzudenken: die flauschigen Garne aus Mohair und Seide, die als Beilaufgarn nicht nur für extra Flausch sorgen, sondern durch den Seidenfaden auch noch einen leichten Glanz mitbringen. Damit wird auch aus einem eher stumpfen Basis-Garn etwas ganz Besonderes! Im Englischen spricht man von einem halo, wörtlich übersetzt ein Heiligenschein oder Strahlenkranz, der dem Strickstück durch ein solches Beilaufgarn verliehen werden kann. Sehr beliebt ist die Komination aus einem Merinogarn und einem Mohair-Seide-Faden - das ergibt ein weiches, warmes Strickstück mit einem schönen Flausch (zu sehen beim Wishbone Sweater von Veronika Lindberg auf dem Bild unten).

Mohair & Seide

Das mittlerweile richtig grosse Angebot an Mohair-Seide-Fäden (und auch an Alternativ-Garnen, siehe unten) macht es zwar möglich, zu fast jedem Garn einen passenden Faden zu finden, kann aber manchmal auch etwas unübersichtlich sein. Wir finden daher, dass es wieder mal Zeit ist für einen kleinen Überblick:

Wir starten mit unserem Basic-Garn von DROPS: Kid Silk setzt sich aus 75% Mohair und 25% Seide zusammen und hat ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis (aktuell ist es sogar gerade noch ein bisschen günstiger). Auch die Farbpalette von Kid Silk lässt mittlerweile fast keine Wünsche mehr offen. Wenn ihr sehr empfindlich seid und ein möglichst weiches Garn sucht, sollte Kid Silk jedoch nicht unbedingt eure erste Wahl sein.

Tynn Silk Mohair von Sandnes enthält zusätzlich zu Mohair (57%) und Seide (28%) auch noch 15% Merinowolle, die dem Faden etwas mehr Stabilität verleiht. Die Farben sind perfekt auf die Farbpalette der Sandnes Garne wie SundayDouble Sunday oder Peer Gynt abgestimmt, mit denen sich Tynn Silk Mohair wunderbar kombinieren lässt. Dabei ist insbesondere die Kombination mit Peer Gynt eher etwas rustikal als weich – wir lieben aber z.B. unseren Kelly Pullover sehr und tragen ihn gerne über einem langärmligen T-Shirt…

Ein Klassiker unter den Mohair-Seide-Garnen ist Mohair Luxe von LANG. Es besteht zu 77% aus Mohair (der höchste Anteil aller genannter Garne) und zu 23% aus Seide und ist im Vergleich zu den anderen Garnen eher etwas voluminöser, hat also eine etwas geringere Lauflänge (175 m auf 25 g). Das ist vor allem dann relevant, wenn ihr ein anderes Garn durch Mohair Luxe ersetzt und den Verbrauch über die Lauflänge ausrechnen möchtet. Mohair Luxe ist zwar wunderbar flauschig, gleichzeitig aber auch eher langhaarig, was nicht jede*r direkt auf der Haut gut verträgt. Von LANG gibt es daher schon seit einer Weile die Lace, die einer unserer persönlichen Favoriten ist: sie besteht aus besonders feinen Mohairfasern und einem etwas höheren Anteil an Seide und ist daher ganz besonders weich. Als noch etwas weicher wird die ganz neue Mohair 21 beschrieben, die ihren Namen von dem Durchmesser der verwendeten Mohairfasern bekommen hat (21 Mikron). Die Farbpalette dieses neuen Garns ist noch über übersichtlich, aber beim Angreifen haben uns Knäuel und auch Strickstücke auf jeden Fall überzeugt!

Auch Sensai von ITO und Premia von Lamana (beide aus 60% Mohair und 40% Seide) empfehlen wir gerne, wenn es ein besonders weiches Garn sein soll. Dabei ist Premia ein bisschen langhaariger, Sensai kann als mitunter als noch weicher empfunden werden. Diese beiden Garne haben übrigens dieselbe Lauflänge, jedoch wird Sensai auf 20 g Knäueln geliefert, während man bei Premia 25 g erhält.

Soft Silk Mohair von Knitting for Olive ist mit seiner Zusammensetzung von 30% Seide und 70% Mohair in der Mitte anzusiedeln und wird ebenfalls von vielen als sehr weich empfunden. Ein Pluspunkt sind auch die wunderschönen Farben, die sich toll kombinieren lassen (sei es untereinander oder mit den entsprechenden Farben der anderen Knitting for Olive Garne).

Bei mir haben sich im Laufe der Jahre von vielen verschiedenen Projekten eine ganze Menge an Reste von Flauschgarnen angesammelt. Farblich etwas schön sortiert, lassen sich diese noch wunderbar verwenden, in dem man z.B. einen hellen Grundfaden wählt und die Reste dann streifenweise mitstrickt. Die Anleitung wählt man dabei je nach Dicke des Grundfadens:

Garn in Fingering-Stärke & Mohair-Seide Faden (Lace-Stärke) ergibt DK-Stärke
(z.B. also Sunday von Sandnes & Mohair für den  No Frills Sweater von PetiteKnit)

Garn in DK-Stärke & Mohair-Seide-Faden (Lace-Stärke) ergibt Aran-Stärke
(z.B. Double Sunday von Sandnes & Mohair-Seide für den Novice Slipover von PetiteKnit)

© SANDNES

© Lamana

Wer gerne noch ein bisschen mehr möchte als "nur" einen flauschigen Effekt, kann für ein eher subtiles Farbenspiel zu den handgefärbten Mohairgarnen wie der Fiffi Lace von Frida Fuchs oder der Mohair von Malabrigo greifen. Beide Mohairgarne haben wunderschöne Farben, zählen vom Griff her aber nicht zu den allerweichsten Mischungen.

In die Kid Color (70% Mohair, 30% Seide) von Lang in Kombination mit der Sunday habe ich mich auf Instagram ein bisschen verliebt - die Knäuel an sich fand ich zwar hübsch, aber nicht unbedingt meinem Beuteschema entsprechend. Zusammen mit einem Merinofaden wirken die Farbverläufe aber richtig toll (auf den Nadeln ist auf den Bild unten ein Oslo Hat in der Mohair Edition).

Das letzte Mohair-Seide-Garn bringt noch etwas mehr Glamour mit ins Spiel: Lace Lamé glitzert dezent (das sind die 15% Kunstfasern, die enthalten sind) , ist aber trotzdem wunderbar weich. Wenn ihr das Glitzern an einem Accessoire ausprobieren möchtet, wäre hier auch die oben verlinkte Oslo Mützen Variante eine gute Wahl.

Flausch ohne Mohair

Wenn ihr gerne Flausch mögt, aber auch das weichste Mohairgarn nicht gut vertragt, gibt es mittlerweile glücklicherweise einige Alterantiven, auf die auch wir gerne zurückgreifen (sei es für eine empfindliche Person oder auch einfach für ein sommerlicheres Projekt). Am Strickstück von einem Mohairgarn kaum zu unterscheiden ist Midnatssol von CaMaRose, das aus Babyalpaca, Tencel (Viskose) und Merinowolle besteht. Dank der Viskose hat es den leichten Glanz, den sonst die Seide mit sich bringt. Achtet beim Ersetzen eines Mohair-Seide-Garns auf die Lauflänge (Midnatssol läuft mit 200 m / 25 g etwas weniger weit als viele andere Garne).

Für einen eher dezenten Flausch, dafür aber für ganz viel Luxus sorgt die Cashmere Dreams aus Cashmere und Seide - sie ergibt einen leichten Flaum auf dem Strickstück und ist wirklich unfassbar weich. Cashmere Dreams ist ein eher dünnes Garn und läuft 290 m / 25 g. 

FO: Magnolia Chunky Cardigan

Beim Magnolia Chunky Cardigan auf den Bildern oben sorgt Midnatssol für einen ganz dezenten Flausch und zusätzliche Farbtiefe bei der sonst eher matten Baumwollmischung Cotton Merino. Die Kombi aus diesen beiden Garnen lässt sich auch im Sommer problemlos tragen und ist im Winter für all diejenigen eine gute Wahl, die Wolle (und Mohair) schnell als kratzig empfinden. Wenn ihr den Magnolia Chunky aus unserer Kombination nachstricken möchtet, müsst ihr ein bisschen rechnen, denn die Maschenprobe stimmt nicht ganz mit dem Original überein (18 statt 16 Maschen auf 10 cm).

Wer keine Lust auf die Rechnerei hat und sich zudem lieber eine herbstliche Variante des Magnolia Chunky Cardigans stricken möchte, kann 
Air von DROPS verwenden. Zusätzlich kann noch ein Mohair-Seide-Faden (oder eine Alternative dazu) mitgeführt werden- zum Erreichen der Maschenprobe ist das aber nicht notwendig.

Bevor wir uns ins Wochenende verabschieden, werfen wir wie gewohnt noch einen kurzen Blick auf neu erschienene Modelle der letzten Wochen. Mit dabei ist auch ein alter Bekannter in neuem Kleid!

Für den
The Weekender Crew hat Andrea Mowry ihrem Klassiker The Weekender einen runden Ausschnitt und kleine Taschen verpasst. Gestrickt wird mit einem Garn in DK-Stärke, Andrea gibt bei ihren Anleitungen praktischerweise immer eine Reihe an Alternativgarnen an (zu finden im Pdf, das bei Ravelry verlinkt ist), für den Weekender Crew nennt sie z.B. Duo von Sandnes oder Cotton Merino von DROPS.

Für den Pullover 
Colorwork Dip kombiniert man zwei Farben von Double Sunday. Das zweifädige Stricken für das Muster beschränkt sich auf ein paar wenige Reihen - und ist trotzdem sehr effektvoll!

Die Anleitung für den 
Hokkaido-Sweater von Sidsel Grau gibt es kostenlos auf Englisch (und Dänisch) via Ravelry. Ihr könnt den Pullover einfarbig oder mit Streifen aus Heavy Merino von Knitting for Olive stricken.


Tasse leer? Das wars schon wieder. Wir wünschen euch ein wunderbares Wochenende und viel Freude beim Stricken - sei es flauschig oder nicht!

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