30. September 2023

Von Alpaca bis Yak

Heute möchten wir euch hier im Blog einen unserer langjährigen Lieferanten vorstellen, mit dem uns nicht nur das Gründungsjahr (2008 – lange ists her!), sondern auch eine grosse Liebe zu Naturfasern verbindet. Hinter der Firma Pascuali steht der Gründer Paul Pascuali, dessen Begeisterung für besondere Garne uns immer wieder mitreisst! Schaut euch gerne mal auf Youtube an, wie Paul auf der Suche nach den schönsten Fasern rund um die Welt reist (das sind eher die älteren Videos, also oben auf den Button "ältere" klicken).

Das Ziel einer nachhaltigen Produktion wird kompromisslos verfolgt, so bestehen z.B. alle Garne von Pascuali zu 100% aus Naturfasern, was bedeutet, dass sie (sollten die schönen gestrickten Stücke irgendwann nicht mehr benötigt werden) biologisch abbaubar sind. Auch bei den Verpackungen verzichtet man vollständig auf Plastik - wir haben die etwas störrischen Papiertüten bei uns im Lager schon ab und zu verflucht, aber stehen natürlich schlussendlich auch voll hinter diesem Ansatz.

Wer sich eine nachhaltige Produktion auf die Fahne schreibt, muss natürlich auch für Transparenz entlang der Produktionskette sorgen: Daher weiss Paul Pascuali immer ganz genau, wie die Tiere leben, wo das Garn produziert wird und wer es herstellt. Neben einer tierfreundlichen Haltung, steht auch eine resourcenschonende Produktion im Fokus. Dass trotzdem nicht alle Garne zertifziert sind, liegt übrigens daran, dass solche Zertifzierungen mit einem grossen finanziellen Aufwand verbunden sind und es sich kleinere Farmen und Betriebe einfach nicht leisten können. Mehr Informationen dazu findet ihr hier.

Weil uns die Philosphie von Pascuali sehr begeistert, haben wir in den letzten Wochen unsere Auswahl an Pascuali Garnen nochmal ordentlich vergrössert. Neben den schon lange beliebten Garnen wie die wunderbar weiche Alpaca Fino (oben zu sehen in voller Farbenpracht), die flauschige Manada mit Yakwolle oder die plastikfreine Sockenwolle Pinta, findet ihr neu bei uns auch die weiche und voluminöse Tibetan aus Merino- und Yakwolle. Die Merinowolle fällt in die Kategorie ultrafine, ist also extrem weich, und der Anteil an Yakfasern (30%) verleiht dem Garn mehr Tiefe und Charakter. Bei Pascuali selber gibt es dieses Garn schon ein bisschen länger, das dazugehörige Vorstellunsvideo findet ihr hier.

Ihr könnt Tibetan wunderbar für schnell gestrickte Accessoires benutzen, bei mir ist gerade die Mütze #0 von Norman Schwarze auf den Nadeln (keine Anleitungen im ganz klassischen Sinn, sondern mehr eine bebilderte Wegleitung hin zur perfekt passenden Mütze - kostenlos zugänglich!). Für die Mütze werde ich zwei Knäuel benötigen, wenn ihr Tibetan gerne mit einem noch kleineren Projekt testen möchtet, könnt ihr aus nur einem Knäuel die Last Minute Handstulpen von Susanne Müller stricken. Wenn es ein etwas grösseres Projekt sein darf, werdet ihr bei ANKESTRiCK fündig: Der Happen Cardigan ist ein schlichtes Modell mit einem schönen Rippenmuster an den Schultern. Im Original ist die Jacke aus der Farbe 107 Candy gestrickt. Achtung: Wie so viele superweiche Garne, neigt Tibetan etwas zu Pilling - am besten also schon mal einen Fusselrasierer bereit halten!

Ebenfalls neu bei uns im Sortiment sind die Camel DK (aus 100% Kamelwolle für wärmende Strickstücke in Naturtönen) und Sole aus Baumwolle und Cashmere (für alle, die Wolle nicht so gut vertragen, aber trotzdem ein «warmes» Gefühl auf der Haut haben möchten). Für diese beiden Garne hat Pascuali in den letzten Wochen neue Anleitungen veröffentlicht, die ihr im Set mit der Wolle kostenlos erhaltet.

Die Mütze Naran und das Stirnband Hanu werden aus der Camel DK gestrickt: die Fasern für dieses Garn stammen von den zweihöckrigen baktrischen Kamelen, die in der Alashan-Region der Inneren Mongolei leben und sich dort an extreme klimatische Verhältnisse anpassen müssen - dabei hilft ihnen ihr Haar, das sie im Winter warm hält und im Sommer kühlt. Für die Camel DK wird die feine Unterwolle (baby camel hair) verwendet. Als Kettgarn ist Camel DK leicht und dehnbar und damit für Mütze und Stirnband wunderbar geeignet. Übrigens: das Garn ist aus ökologischen Gründen nicht vorgewaschen und fühlt sich daher erst ein bisschen hart an. Das legt sich aber bereits bei Stricken schon etwas und dann natürlich nochmal deutlicher beim ersten Waschen...

Sole klingt mit einem Anteil an Baumwolle von 90% erstmal eher nach einem Sommergarn, fühlt sich aber dank der enthaltenen Cashmerewolle richtig weich und warm an. Die verwendete Pima-Baumwolle stammt aus Peru, die Cashmerefasern aus der Mongolei. Dank des schönen Zwirns ergibt Sole ein tolles Strickbild - das sieht man beim locker gestrickten Ashina Pullover (bei dem für das Muster Umschläge aus der Vorreihe fallen gelassen werden) nicht so deutlich, schön zur Geltung kommt es aber z.B. beim Fleur Top von Eva Miehe.

Bei uns ist neben der Tibetan Mütze gerade noch ein weiteres Projekt aus Pascuali Wolle auf den Nadeln:

UFO: Snedronningen von Isabell Kraemer

Der Pullover Snedronningen (dänisch für Schneekönigin, eine Anspielung auf das berühmte Märchen von Hans Christian Andersen) wird mit zwei Farben von oben nach unten gestrickt, wir verwenden die herrlich weiche Alpaca Fino. Der Musterteil ist schon fast fertigstellt, danach geht einfach glatt rechts weiter. Bei der Wahl der Farben solltet ihr auf genügend Kontrast achten, damit sich das zweifädige Muster an der Passe auch wirklich lohnt. Wenn ihr die Modelle von Isabell Kraemer auch so gerne mögt wie wir, findet ihr unter ihren Designs noch einige weitere, die sich aus der Alpaca Fino nachstricken lassen: Pinia startet ebenfalls mit einer schöne Musterpasse, die an Nadelbäume erinnert und wäre damit auch ein perfekter Weihnachtspullover! Wer noch nicht bereit ist für weihnachtliche Gedanken kann mit dem Modell Ready for Fall auch erstmal in der aktuellen Jahreszeit bleiben. Dieses Modell wird ebenfalls von oben nach unten gestrickt, der spannende Musterteil kommt also erst ganz zum Schluss.

Übrigens: die Angaben zur Garnstärke bei Alpaca Fino bei Ravelry und Pascuali selber sind nicht ganz einheitlich. Lasst euch davon nicht verwirren: Alpaca Fino ist ein DK Garn, wir sind auf eine Maschenprobe von 20,5 Maschen gekommen (das kann natürlich ein bisschen abweichen, wird sich aber immer in diesem Rahmen bewegen).

Am Montag wird von Pascuali ein richtig schönes Männermodell aus Alpaca Fino veröffentlicht - leider können wir es euch an dieser Stelle noch nicht zeigen, in den News werdet ihr aber den Link zum Strickset (ebenfalls mit kostenloser Anleitung) finden.

Bis es soweit ist, werfen wir wie gewohnt noch einen Blick auf die Instagram Highlights aus der letzten Woche:
Das Minto Tee von Magdalena Parker alias knitonomy ist eigentlich als T-Shirt konzipiert, kann aber offenbar auch wunderbar als Kleid gestrickt werden - man muss nur genügend Geduld mitbringen! Für dieses Modell benötigt ihr ein Garn in Fingering-Stärke, auf Ravelry sind schöne Varianten aus Pinta, Merino von Knitting for Olive oder Sunday zu sehen.

Direkt auf meine Wunschliste gewandert ist der Calix Cardigan von Orlane Sucche - mit etwas dickeren Nadeln relativ schnell gestrickt, klassisch schön und trotzdem besonders mit den dicken Zöpfen. Um die angegebene Maschenprobe zu erreichen könnt ihr entweder ein DK Garn mit einem Mohair Faden kombinieren (mein Favorit ist da immer die Double Sunday zusammen mit Lace von Lang) oder ein Garn in Worsted Stärke wählen (z.B. Heavy Merino von Knitting for Olive).

Zu guter Letzt noch ein Tipp: Die Anleitungen von Camilla Vad erhaltet ihr bis Sonntag auf Ravelry mit einem Rabatt von 25% - eine gute Gelegenheit, die Bibliothek zu bestücken um vielleicht irgendwann auch mal einen so wunderschönen Stapel an Pullovern sein Eigen zu nennen...