Die schönsten Garne aus aller Welt
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6. Januar 2023

Gestreift ins neue Jahr


Seid ihr mit viel Elan und guten Vorsätzen ins neue Jahr gestartet? Wir haben zum Jahreswechsel auch unsere Strickgewohnheiten reflektiert und in unserer kleinen Strickgruppe in dieser Woche nicht nur darüber gesprochen, ob wir in Zukunft weniger ViPs in unserem Strickkorb liegen haben möchten (ja, möchten wir, aber ist einfach unrealistisch!), sondern auch darüber, wie wir die Informationen zu unseren Strickprojekten festhalten. Ich persönlich gehöre bislang zur Fraktion, die meint, sich alles merken zu können und daher keine Notizen machen zu müssen. Wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt, funktioniert das mehr schlecht als recht und es kam schon vor, dass ich nicht mehr wusste, mit welcher Nadelstärke ich ein Projekt begonnen habe (wenn die Nadelspitze vorübergehend zu einem anderen Projekt gewandert war) und anhand von Fotos versucht habe, das zu rekonstruieren (Tipp: Bei den Zing Nadeln geht das etwas einfacher als bei anderen Nadeln...). So solls nicht weitergehen!

Meine Strickfreundinnen empfehlen ein Notizbuch (auf dem Bild seht ihr das von Laine), in das man nicht nur die Nadelstärke notiert, sondern auch die Banderole einkleben kann (für den Fall, dass die Wolle nicht reicht und man noch Nachschub benötigt). Am Ende des Jahres kann man dann zufrieden durch sein Büchlein blättern und die gestrickten Projekte Revue passieren lassen. Klingt wunderbar!  Wer lieber digital unterwegs ist, kann seine Projekte bei Ravelry erfassen, was den grossen Vorteil hat, dass man von überall auf die Notizen zugreifen kann und ausserdem auch andere Strickerinnen von den Informationen profitieren können. Da ich selber supergerne schaue, welche Garne von anderen für ein bestimmtes Projekt verstrickt wurden und wie viel davon benötigt wurde, möchte ich in Zukunft meine eigenen Angaben dort wieder pflichtbewusst nachführen. Inklusive verwendeter Nadelstärke natürlich!
Streifenliebe
Nicht in meinem Notizbuch landet allerdings der Pullover auf dem Bild oben – ich habe ihn nämlich nicht selber gestrickt, sondern nur fotografiert. Trotzdem weiss ich aber ganz genau, was man zu diesem Projekt eintragen würde: Es handelt sich um den Terrazzo Sweater von PetiteKnit in der Grösse XS, gestrickt aus 10 Knäueln Memory von WoolAddicts (reicht für eine eher kurze Version des Pullovers, wer es gerne etwas länger mag, sollte einen Knäuel mehr rechnen). Die Maschenprobe der Memory passt perfekt zu diesem Modell und weil wir Streifen so sehr lieben, haben wir dem Terrazzo Sweater einfach ein paar davon verpasst! Wie gross unsere Liebe für Streifen ist, zeigt auch ein Blick in meine Favoritenliste bei Ravelry und mein Fotoarchiv – dort findet sich jede Menge gestreifter Modelle! Wir mögen sie am liebsten klassisch mit schwarzen oder dunkelblauen Streifen auf hellem Hintergrund - in Anlehnung an das französischen Matrosenshirt Marinière.

Tipps: Für die (fast) perfekten Streifen gibt es ein paar Sachen zu beachten:
Der Übergang zwischen den Streifen wird schöner, wenn ihr in der 2. (!) Reihe die Masche unter der ersten Masche (also noch in der "alten" Farbe) auf die linke Nadel hebt und mit der ersten Masche in der "neuen" Farbe zusammenstrickt. Ein Video dazu findet ihr hier.
Weil der Wechsel auch dann noch etwas sichtbar ist, platzieren wir den Farbübergang gerne an einer etwas versteckten Stelle - also z.B. in der Raglan"naht" oder unter dem Arm. Wir haben die Erfahung gemacht, dass es sich manchmal lohnt, ein Design kritisch anzuschauen und allenfalls den Farbwechsel zu verschieben.

Wenn ihr schmale Streifen strickt, müsst ihr die Fäden nicht abschneiden, sondern könnt sie einfach nach oben ziehen. Bei breiteren Streifen geht das auch, dann empfiehlt es sich, die Fäden immer wieder mal zu verkreuzen, damit keine allzu langen Spannfäden entstehen.

Der Lorette Sweater von Nadia Crétin kombiniert feine Streifen mit einem Lacemuster – eine unwiderstehliche Kombi, wie wir finden! Unser Modell ist aus Bio Balance von BC Garn gestrickt, das ergibt einen sommerlichen Pullover, der aber trotzdem auch wärmt, wenn der Wind an der Küste (oder in der Grossstadt) mal zu sehr blasen sollte…

Mein absoluter Lieblingspullover, den ich wirklich rauf und runter trage, darf beim Thema Streifen natürlich nicht fehlen: der Sweater No 12 gestrickt aus Cashmere Premium und Lace von LANG. Ein Luxusteil, das aber schon so oft zum Einsatz kam, dass sich die Wahl der edlen Garne längst gelohnt hat. Wer möchte, kann das Modell auch aus Merino und Soft Silk Mohair von Knitting for Olive stricken, das wird ebenfalls superschön und die Farbpalette von KfO ist sowieso unschlagbar.

Also, in meinem Kleiderschrank wäre ja Platz für noch mehr Streifen, dabei stehen unter anderem diese Modelle auf meiner Wunschliste:

© PetiteKnit
© Lamana

© Knitting for Olive

Die Streifenpullover von PetiteKnit sind aus naheliegenden Gründen nach französischen Städten benannt. Neben dem Marseille Sweater gibt es auch zwei verschiedene Lyon-Modelle: den Lyon Sweater, aus zweifädiger Sunday gestrickt, der ein guter Begleiter für kühle Sommerabende ist. Oder den etwas dickeren Lyon Sweater Chunky mit Rollkragen, gestrickt aus Peer Gynt (alternativ geht auch Double Sunday, wenn es etwas weicher sein soll) und Alpakka Følgetråd.

Den Pullover auf dem mittleren Bild kennt ihr bestimmt schon – ich finde ihn selber so toll, dass ich ihn wohl an dieser Stelle schon das eine oder andere Mal erwähnt habe. Natürlich auch, weil er aus meinem Lieblingsgarn Bergamo gestrickt wird und ausserdem Streifen und Rippen gekonnt kombiniert. Lamana hat sich bei der Namenswahl noch ein bisschen weiter in den Norden Frankreichs begeben und das Modell Brest genannt.

Der dritte Pullover ist weniger klassisch in Bezug auf Farbwahl und Namensgebung: der Sally Pullover von Knitting for Olive hat breite Blockstreifen in Knallorange (was natürlich auch ein Blau sein könnte!) und wird top down aus Heavy Merino und Soft Sik Mohair gestrickt. Mit diesen Materialien ist er eher ein Wintermodell, auf Instagram gabs letzte Woche aber auch eine leichtere Version aus 2 Fäden Soft Silk Mohair zu sehen.

Möchtet ihr noch mehr Streifenmodelle sehen? Viele unserer Lieblingsdesignerinnen haben tolle gestreifte Modelle entworfen:
Foto: © Susanne Müller
Foto: © rosa p
Foto: © Anne Ventzel
Der Maxime Sweater von Paula_m ist gestrickt aus Como Grande kuschelig weich und schnell fertig. Das Besondere an diesem Modell sind die Bündchen im Halbpatentmuster. Die Piilo-Blouse von rosa p. wird kraus rechts gestrickt und hat dadurch eine etwas andere Optik. Gestrickt aus Perla (Baumwolle, Seide und Alpakawolle) ist dieser Pullover ein tolles Modell für die Übergangszeit. Wenn euch die klassischen Streifen zu langweilig sind, ist vielleicht der Robinia Sweater von Anne Ventzel das Richtige für euch. Diese Modell hat Streifen mit muschelförmigen Rundungen, für die jeweils zweifädig (also mit zwei Farben) gestrickt werden muss. Ihr könnt Air von DROPS oder Snefnug von CaMaRose verstricken.

Wir könnten an dieser Stelle fast ewig weitermachen mit schönen Streifenpullovern, bestimmt werden wir das Thema wiedermal aufgreifen und euch weitere Modelle zeigen. Jetzt kommt aber noch der gewohnte Blick auf unsere Instagram Entdeckungen – heute natürlich auch mit gestreiften Modellen!

Die Carousel Collection von Purl Soho kombiniert kontrastreiche Streifen mit bunten Farbtupfern – das macht auf jeden Fall gute Laune! Ihr könntet das Set aus Mütze, Schal und Handschuhen z.B. aus Heavy Merino von Knitting for Olive nachstricken.

Das Muster des  Lindgren Sweaters von Knitting for Olive ist inspiriert von dem im Norden sehr bekannten Pippigenser – dem Kleidungsstück der wohl bekanntesten Figur von Astrid Lindgren. Bei DROPS und Sandnes findet ihr Modelle in den klassischen Pippigenser-Farben (weiss mit blau und rot), das Modell von Knitting for Olive interpretiert das Muster auf eine etwas elegantere Weise mit zurückhaltenderen Farben und den runden Kanten. Die Streifen werden zweifädig in Fair Isle Technik gestrickt.

In den Stornoway Sweater von Cheryl Mokhtari hab ich mich gleich auf den ersten Blick verliebt. Er erinnert ein bisschen an den Structure Loop Sweater von Other Loops, der mir ebenfalls noch in der Nase steckt… Ich finde ja, dass sie ausreichend unterschiedlich sind, um beide im Schrank zu haben. Die Anleitung für den Stornoway Sweater ist noch nicht erschienen, sie ist aber noch für Januar angekündigt. Gestrickt wird der Pullover aus Peer Gynt und Soft Silk Mohair.


Tasse leer? Das wars schon wieder. Nächste Woche wird es gestreift weitergehen, denn auf meinen Nadeln ist gerade ein Tuch - mit Streifen!

Produkte aus dem Blogbeitrag:


Laine: My Knitting Notes rose

23,00 CHF*