Warm & flauschig

Lernt Børstet Alpakka kennen

Dieser kleine Hype ist ein guter Anlass, sich die Børstet Alpakka einmal etwas genauer anzuschauen:  Der Name gibt schon einen deutlichen Hinweis auf das Material, die Børstet Alpakka besteht zu 96 % aus Alpacafasern, ein Nylonfaden hält die Fasern zusammen, wenn sie aufgebürstet werden, und sorgt für Stabilität. Beim Stricken des Garns muss man damit rechnen, dass ab und zu eines dieser kleinen Alpacahärchen durch die Luft fliegt - wer da sehr empfindlich ist, sollte lieber zu einem anderen Garn (siehe unten) greifen.

Man kann Børstet Alpakka eher kompakt verstricken (ca Nadelstärke 4 mm) um ein dichtes, gleichmässigeres Gestrick zu erhalten - das wird z.B. beim Franky Pullover so gemacht. Bei der Palettjacke geht man um zwei ganze Nadelstärken nach oben (und landet dann bei 6 mm Nadeln). So wird diese lange Jacke luftig und leicht - ich trage mein Modell daher sogar im Frühling und Sommer supergerne. Wenn es richtig dick und warm sein darf, nimmt man die Børstet Alpakka zweifädig, so wie PetiteKnit es beim Louisiana Sweater getan hat. Mit doppeltem Faden könnt ihr dann sogar mit Nadelstärke 8-9 mm stricken und richtig schnell zum Erfolg kommen.

DROPS Melody (50 g = 140 m ): ist dem Originalgarn optisch sehr ähnlich, aber mit einem Anteil an Schurwolle.

DROPS Brushed Alpaca Silk (25 g = 140 m): Brushed Alpaca Silk müsst ihr doppelt verstricken und benötigt dann 10 Knäuel für den Schal. Die Optik ist nahe beim Original, die DROPS Brushed Alpaca hat allerdings statt einem Kunstfaseranteil einen Seidenanteil (77% Alpaca und 23% Seide).

WoolAddicts Honor (50 g = 100 m): eine superweiche Mischung aus Suri-Alpaca und Schurwolle – in vielen schönen Farben! Ihr braucht für die Originallänge 7 Knäuel.

Allgemeines zum Ersetzen von Garnen

Dass man das Originalgarn eines Modells ersetzen muss, kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein: Manchmal geht es darum, dass das Original gerade zeitlich oder lokal nicht verfügbar ist, manchmal ersetzt man es aber auch, weil man ein anderes Material bevorzugt. Heute sprechen wir über die Suche nach einem möglichst ähnlichen Garn.

Sucht man nach einer Garnalternative, gibt es zwei Hilfsmittel, die einem die Suche erleichtern: ihr könnt euch einerseits auf Ravelry anschauen, aus welchen Garnen ein Projekt schon nachgestrickt wurde und dort gleich auch schon sehen, was für ein Resultat man damit erzielt. Ausserdem schaue ich auch immer gerne bei yarnsub nach – dort gibt man den Garnnamen ein und erhält verschiedene Vorschläge an Alternativen mit Angaben (in Prozent) bezüglich Ähnlichkeit. Praktisch, oder?  Wenn man nun aber an beiden Orten nicht fündig wird oder vielleicht gerade ohne Internetverbindung vor dem Wollregal steht, kann man die Sache auch anders angehen:

Will man den Charakter des Strickstücks erhalten, sucht man sich ein Garn, das diesbezüglich möglichst ähnlich ist – also ebenfalls ein Flauschgarn z.B. Der nächste Blick gilt der Maschenprobe, denn sie ist erstmal wichtiger als die Lauflänge pro Knäuel. Eine Abweichung von 1 Masche auf 10 cm fällt gerade bei dünneren oder mittleren Garnen nicht ins Gewicht und kann mit der Wahl der Nadelstärke noch ausgeglichen werden, aber zumindest ungefähr sollte die Maschenprobe schon stimmen. Hat man hier ein passendes Garn gefunden, geht es noch um das Berechnen der Menge und hier wird dann die Lauflänge relevant: Man errechnet den Gesamtverbrauch des Originalgarns (beim Berlin Schal z.B. 660 m) und teilt ihn durch die Meterzahl des Ersatzgarns (z.B. 660 m : 150 m, wenn man Børstet Alpakka durch Kos ersetzt – ergibt 4,4, also 5 Knäuel). Ein bisschen aufmerksam muss man sein, wenn man eines der Garne (Ersatz- oder Originalgarn) doppelt verstrickt wie beim Beispiel mit der Brushed Alpaca Silk (660 m : 140 M ergibt 4,7 – dies Zahl muss dann aber noch verdoppelt werden, so entstehen die oben empfohlenen 10 Knäuel). Alles klar?