20. Januar 2024
Für nordische Winter
Heute starten wir mit einem Garn, das bestens zu dem kalten, aber herrlich sonnigen Winterwetter passt, denn es eignet sich wunderbar für Outdoor-Pullover. Für euren nächsten Spaziergang im Schnee wärt ihr mit einem Pullover aus Fritidsgarn also perfekt gerüstet. Das Garn besteht aus norwegischer Schurwolle und wird komplett in Norwegen produziert. Es bringt einen also nicht nur durch mitteleuropäische, sondern auch durch die etwas kühleren, skandinavischen Winter!
Und natürlich sehen Stücke aus Fritidsgarn auch richtig gut aus - allen voran die von der Designerin Siv Elise Seland vom Modehaus Woodling entworfene Kollektion. Die Anleitungen könnt ihr euch kostenlos bei Sandnes herunterladen (ein Klick aufs Bild führt euch dorthin), leider gibt es bei Sandnes nicht mehr alle Originalfarben. Wir haben aber möglichst ähnliche Farben für euch bestellt.
Für warme Hände sorgen die getupften Handschuhe, ebenfalls eine Anleitung von Sandnes, die im Weihnachtsheft 77 zu finden ist. Es gibt die Fäustlinge in den Grössen 2/4 Jahre bis und mit XL. Nur in Erwachsenengrösse erhältlich sind die superschönen Tova Twist Votter von Nina Ruth, bei denen das angenähte eingedrehte Band für einen gute Sitz sorgt und die Kälte nicht eindringen lässt.
Allgemeines zum Filzen
Zum Filzen geeignet ist Schurwolle – dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass die Wolle auf keinen Fall Superwash behandelt ist, denn sonst ist jede Mühe vergebens, die Wolle wird niemals wie gewünscht filzen. Neben Schafwolle lassen sich auch Alpakawolle oder Mohair gut filzen. Oft geben die Hersteller an, ob ein Garn zum Filzen geeignet ist. Fehlt diese Information lässt sich das aber anhand einer Maschenprobe auch leicht selber herausfinden. Ganz sicher nicht filzen kann man jedoch Kunstfasern wie Polyester, Polyamid oder Acryl sowie pflanzliche Fasern wie Leinen, Baumwolle, Viskose oder Seide.
Filzen lässt das Strickstück schrumpfen
Beim Filzen werden die Fasern durch eine Kombination von Hitze und Reibung miteinander verbunden und verdichtet – dadurch schrumpft das Strickstück sowohl in der Länge als auch in der Breite. Strickt man nach einer Anleitung, kann man den Angaben folgen und erhält in der Regel ein passendes Stück. Da das Filzen aber keine ganz exakte Wissenschaft ist und wie genau das Strickstück sich verändert, hängt von Faktoren ab wie z.B. der Waschmaschine, in der gefilzt wird. Zudem können auch unterschiedliche Farben desselben Garns verschieden verfilzen! Das Filzen einer Maschenprobe kann helfen, aber schlussendlich bleibt eine gewisse Unvorhersehbarkeit, denn ein grosses Stück filzt nochmal anders als eine kleine Maschenprobe… Entspannt kann man dem entgegen sehen, wenn man unkritische Stücke wie Untersetzer oder Taschen filzt, etwas aufregender ist es, wenn es um Schuhe, Handschuhe oder Mützen geht, die idealerweise dann auch passen sollten…
Das Filzen an sich
Klassischerweise filzt man die Strickstücke in der Maschine, gerade bei kleineren Stücken ist auch ein Filzen von Hand möglich. Ihr solltet dafür möglichst heisses Wasser und Gummihandschuhe verwenden – und dann dem Filzstück eine richtige Abreibung verpassen! Der Vorteil an dieser Methode ist, dass ihr den Prozess sehr genau beobachten und jederzeit stoppen könnt. Eine tolle Anleitung dafür gibt es zum Beispiel von Kiyomi Burgin der Designerin Felt Tip Toque, die wir euch weiter unten noch zeigen. Beim Filzen in der Maschine verwendet ihr am besten einen Waschgang mit geringer Schleuderzahl und eine Temperatur von 40 Grad. Nicht geeignet sind Energiesparprogramme. Liegt ein kleines Strickstück alleine in der Maschine, kann es sein, dass zu wenig Reibung entsteht und das Filzen nicht richtig funktioniert. Um das zu vermeiden, können Tennisbälle in die Maschine gegeben werden, alternativ funktioniert es auch mit etwas festeren Kleidungsstücken wie z.B. Jeans. Dein Strickstück ist dann fertig gefilzt, wenn die einzelnen Maschen nicht mehr zu erkennen sind. Ist das nach dem ersten Waschgang noch nicht der Fall, kann noch eine weitere Runde in der Maschine angehängt werden. Aber Achtung: man kann die Stücke auch "überfilzen" - bei der zweiten Runde also zur Sicherheit einen etwas kürzeren, kühleren Waschgang wählen.
Nach dem Filzen
Nicht erschrecken – nach dem Filzen sieht das Strickstück vermutlich noch nicht ganz so aus, wie du es dir vorgestellt hast! Aber man hat jetzt die Möglichkeit, ihm die gewünschte Form zu verpassen: Man kann das gefilzte Stück in Form ziehen und es mit Hilfe von Zeitungen (evtl. in Plastik eingepackt), Ballons oder anderen formgebenden Gegenständen in der gewünschten Form trocknen lassen.
Wenn ihr eine Vorliebe für ausgefallene Kopfbedeckungen habt, kommen hier noch zwei weitere Modelle für euch: Die Cosy Coco Hood von Veronika Lindberg wird mit Druckknöpfen geschlossen und hat vorne eine grosse, auffällge Schleife. Gestrickt in Knallrot ruft dieses Modell auf jeden Fall sofort Rotkäppchen-Assoziationen hervor! Ihr könnt diese "Kapuze" z.B. aus Double Sunday und einem Mohair-Seide-Faden stricken.
Die rote Baskenmütze von Tanja Steinbach wird ebenfalls zweifädig gestrickt, hier kombiniert man ein flauschiges Garn mit der Cool Wool Vintage (auf dem Bild inder Farbe 7364 ). Die Anleitung für diese französisch angehauchte Mütze gibts kostenlos via ARD-Buffet.