Die schönsten Garne aus aller Welt
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24. Februar  2024

Blumen im Schnee


Draussen spriessen schon die ersten Schneeglöckchen und auf unseren Nadeln geht’s ebenfalls blumig zu und her: wir sind (mal wieder) im Ranunculus Fieber! Den Pullover haben wir an dieser Stelle auch schon das eine oder andere Mal erwähnt, heute möchten wir die Anleitung etwas genauer anschauen und versuchen, der grossen Popularität des Modelles (über 20'000 Projekte auf Ravelry!) auf den Grund zu gehen. Eines scheint beim Lesen der Kommentare schon klar zu sein (und auch unsere eigenen Erfahrungen bestätigen es): Das Stricken des Ranunculus ist sicher nicht mindless und manch eine*r hat das Strickzeug ab und zu entnervt in die Ecke geworfen – aber gleichzeitig ist dann auch ganz oft zu lesen, dass es bestimmt nicht bei einem Ranunculus bleibt. Das Modell scheint also Suchtpotential zu haben!

Starten wir mit dem Punkt, der den Ranunculus von praktisch allen anderen Modellen unterscheidet: ihr könnt ihn ganz offiziell aus so ziemlich jedem beliebigen Garn nachstricken. Der Ranunculus kann fast alles sein: Ein luftiger Hauch von Nichts gestrickt aus einem dünnen Lacegarn oder ein richtig warmer Winterpullover mit einem kompakten Maschenbild. Vorgegeben ist in der Anleitung eine Maschenprobe von 14 Maschen auf 10 cm – wenn man die Nadelstärke also so wählt, dass man diese Maschenprobe erreicht, kann man der Anleitung für die gewünschte Grösse folgen, ohne rechnen zu müssen.
Natürlich macht es optisch einen riesigen Unterschied, mit welcher Garnstärke man auf diese Maschenprobe kommt – unter den Projekten auf Ravelry findet man daher auch viele Pullover, bei denen die Maschenprobe angepasst und die Grösse entsprechend gewählt wurde. Auch wir haben das bei unserem Pullover aus Lino so gemacht: Dafür strickt man als erstes die Maschenprobe so, dass sie einem optisch zusagt und zählt die Maschen auf 10 cm aus (in unserem Fall waren es 15,5). Um uns für eine Grösse zu entscheiden, haben wir einen gut passenden Pullover ausgemessen (das ergab 130 cm) und mit einem Dreisatz ausgerechnet, dass wir folglich etwa 200 Maschen benötigen. Der nächste Blick geht in die Anleitung, wo wir diejenige Grösse ausgesucht haben, deren Maschenzahl an der Brust dem am nächsten kommt und haben dann nach der entsprechenden Grösse gestrickt.

Übrigens: welche Grösse gestrickt wird, muss erst nach Abschluss der Passe (engl. yoke) entschieden werden – vorher ist die Anleitung für alle Grössen gleich!


Wenn man mit dem Stricken loslegt, muss man direkt die erste Entscheidung treffen, denn es gibt zwei verschiedene Ausschnitt-Varianten, für die eine jeweils andere Anschlagstechnik benutzt wird. Auch hier ist wohl der beste Rat, auszuprobieren, was für euer Garn und euren Geschmack passt. Dank der Popularität des Modells gibt es unzählige Videos, sodass man sich nicht nur die Anschlagstechniken, sondern auch sämtliche anderen Schritte zeigen lassen kann.

Auf das Halsbündchen mit rechtsverschränkten Maschen folgen verkürzte Reihen (german short rows), die gemäss Anleitung sowohl vorne als auch hinten gearbeitet werden. Auch hier steht es einem natürlich frei, für einen etwas tieferen Ausschnitt vorne keine verkürzten Reihen zu stricken. Danach geht es mit den charakteristischen Strukturmustern los, auch dafür sind bei Ravelry direkt zahlreiche Videos verlinkt, die einen gut durch die verschiedenen Techniken führen. Auf dem Bild unten in der Mitte seht ihr, wie das Muster am Körper nochmal aufgenommen wurde. Auch hier bietet das Modell viel Spielraum für Individualisierungen!

Nach Abschluss des gemusterten Teils werden die Maschen je nach Grösse unterschiedlich eingeteilt (wie gesagt, vorher strickt man für alle Grössen gleich) und die Raglanzunahmen gestrickt. Danach werden die Ärmelmaschen stillgelegt und der Körper glatt rechts fertig gestrickt – ausser eben, man möchte da nochmal das Muster wieder aufnehmen. Auch für die Ärmel gibt es wieder verschiedene Varianten: Lang oder kurz und mit jeweils anderen Abschlüssen.

Der Reiz von Ranunculus liegt auf jeden Fall in seiner Vielfältigkeit – er lädt dazu ein, mit den verschiedensten Garnen zu spielen und sie auch mal auf etwas ungewohnte Art und Weise zu verarbeiten. Bezüglich Länge und Weite kann er einfach individualisiert werden. Das Stricken bringt einem vielleicht etwas aus der eigenen Komfortzone, macht dabei aber auch Spass und - wie es scheint -ein kleines bisschen süchtig! Auf jeden Fall ist es gut, den Plural von Ranunculus zu kennen, denn es kann gut sein, dass man bald mehrere Ranunculi im Kleiderschrank hat!

Welche Wolle soll ich verwenden?
Wie gesagt: Was immer du möchtest oder was dein Stash gerade hergibt! Für alle, die gerne etwas Inspiration möchten, kommen hier ein paar Vorschläge (entweder von uns selber so gestrickt oder bei anderen Stricker*innen gesehen und für gut befunden):

Sommerlich
KfO Pure Silk zwei oder einfädig
Malabrigo Susurro
DROPS Belle
Sandnes Line
Lang Lino

Winterlich
DROPS Air
Malabrigo Rios
Rowan Felted Tweed

Leicht & flauschig
DROPS Brushed Alpaca Silk
Lang Cashmere Dreams zweifädig
CaMaRose Midnatssol & Malabrigo Lace


Hilfe, die Anleitung ist ja auf Englisch!
Ja, das stimmt. Dass dieses Modell noch nicht auf Deutsch übersetzt wurde, überrascht uns ehrlich gesagt auch ein bisschen. Wenn ihr euch daran wagen möchtet, stehen wir euch gerne für Fragen zur Verfügung, komplette Übersetzungen dürfen wir natürlich nicht anfertigen. Lasst euch vom Umfang der Anleitung nicht abschrecken, es ist alles gut erklärt und mit Hilfe der Legende kommt man auch mit den vielen Abkürzungen gut zurecht. Und dann gibt es da ja noch die mehrfach erwähnten Videos, die ebenfalls sehr hilfreich sind.

Für all diejenigen, denen wir keine Lust auf das Stricken des Ranunculus' machen konnten, folgt jetzt noch die gewohnte Instagram-Runde: Wir starten mit einem Tuch, das Erinnerungen weckt! Der Walk in the Dawn Schal von Asita Krebs ist das passende Tuch zum Walk in the Dawn Cardigan, der seinerseits das KAL-Modell des Swiss Yarn Festivals 2020 war. Wie der Cardigan kann auch das Tuch aus Rios von Malabrigo gestrickt werden, ihr benötigt dafür 3 Stränge.

Die Hello Vest ist ein superschlichtes Stück der Designerin Yun Jeong mit einem kleinen, hübschen Detail, das es unverkennbar macht. Der Streifen auf dem Rücken wird mit der Intarsien-Technik eingestrickt, man muss also während einer gewissen Zeit mit 3 Knäueln hantieren. Aber der Effekt ist es wert! Für den Streifen braucht man maximal einen halben Knäuel einer Kontrastfarbe, vielleicht kann da sogar noch ein Überbleibsel eines Projekts verwertet werden…? Gestrickt wird der Pullunder aus der superweichen Snefnug, die ihr an diesem Wochenende im Shop mit einen extra Frühlingsrabatt bekommen.

Das neue Design von Christ Berlin spielt ebenfalls mit Streifen in Kontrastfarben – und zwar sogar zwei davon! Woran diese erinnern, macht der Name des Modells deutlich: Post it! Der Pullover wird zweifädig aus Premia und Milano von Lamana gestrickt, diese Kombination ist flauschig, weich und leicht – mögen wir sehr!

Tasse leer? Das wars schon wieder! Wir wünschen euch ein wunderbares Wochenende- vielleicht schlagt ihr ja direkt einen Ranunculus an? Ein passendes Garn findet ihr bestimmt in eurem Vorrat...

Produkte aus dem Blogbeitrag:


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DROPS Brushed Alpaca Silk

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